Mutter - Tochter Gespräche: "Darf ich im Handy meines Freundes schnüffeln?"





In letzter Zeit bin ich so viel auf Achse, dass ich es kaum schaffe, meine Gedanken aufzuschreiben. Dies hat berufstechnische Gründe, dass ich zur Zeit in so vielen Projekten eingespannt bin, und Anfang der Woche, ein Projekt abgegeben habe um einfach mehr Zeit und Qualität in meine anderen beide Projekte Zeit zu investieren. Und diese beiden Projekte, oder sagen wir mal Herzensangelegenheiten können nicht unterschiedlicher sein. Das erste Projekt betrifft die Arbeit, eine neue Unternehmensvision: Wer sind wir? Dafür brenne ich. Für was Ich aber noch heißer brenne. Meine Tochter. Denn Sie ist, Gott sei Dank aus der pubertierenden Phase raus, und als Mutter Tochter sehen wir uns morgens und abends sehr häufig zum Frühstück, aber auch zum Abendessen. Aber gemeinsame Unternehmungen fielen leider in letzter Zeit auf der Strecke. Umso schöner, dass wir beide das beschlossen haben, das zu ändern, und alle 2 Samstage etwas unternehmen möchten. Und das brachte mich auf eine neue Blogreihe, über die ich immer wieder mal bloggen werde. Mutter - Tochter Gespräche.

Zwischen Pommes, Currywurst und die Frage mit dem Handy

Vergangenen Samstag beschlossen wir mal ausgiebig eine Shoppingtour zu unternehmen. Pardon, eher auf Kosten von Mama, versteht sich. Sie brauchte neue Schuhe und einen passenden Bikini für den Sommerurlaub mit ihrer besten Freundin in Griechenland im September. Das nach der ausgiebigen Shoppingtour, ok, ich habe auch ordentlich zugelangt, war uns nach Fastfood. Ab und an muss das ja auch mal sein. Und wir beide verständigten uns auf Pommes und Currywurst. Immer eine gute Wahl. Doch an dem Tag merkte ich, dass meine Tochter etwas bedrückte. Nur ist Sie nicht Die, die von sich aus das ansprechen würde, sondern Ihr wirklich immer alles aus der Nase ziehen muss. Nach gezielten Fragen und Bohren kam Sie dann mit ihrer Frage, welches mich ein wenig sprachlos machte. "Mum, darf ich im Handy meines Freundes schnüffeln?"

Darf ich / Darf ich nicht?

Ich habe immer wieder mit Freundinnen und meiner Schwester über dieses Thema gesprochen. Und glaubt mir, unsere Meinungen waren dazu unterschiedlich. Die einen verneinten, das heftigst. Es ist doch ein Vertrauensbruch. Andere sahen das eher als Vorsichtsmaßnahme. Aber wie sah ich das? Und vor allem welchen Rat kann ich da meiner Tochter geben. Ihr müsst wissen, das ich in geringster Weise gar keine Ahnung hatte, dass es zwischen meiner Tochter und ihrem Freund ein paar Spannungen in der Luft lagen. Umso überraschender es von Ihr zu hören. Grund war, um es kurz zusammenzufassen, Treffen mit alten Freunden, die er lange nicht gesehen hat. Ein Mädchen kennt ihr ein bisschen mehr. 

Mein Gedankengang - egal ob bei Tochter oder Freunde

Gebe ich mal Ratschläge, so variieren diese nicht. Sie gelten meistens für Familienmitglieder und meinen engsten Freunden. Das Einzige ist, jeder setzt die anders um. Ich verurteile auch nicht, sondern höre es mir an und gebe meinen Ratschlag, ob sie das befolgen oder nicht, ihre Sache.

Vertrauen



Vertraust Du Ihn denn? Das war das was ich meiner Tochter als Frage direkt gestellt habe. Denn eine gesunde Beziehung baut nun mal auf Vertrauen. Das Gemeinsame Wohl statt das eigene Wohl. Klar soll, man in der Partnerschaft nicht zu kurz kommen, aber man sollte doch beide ins Ziel kommen. Und wenn Du deinem Partner vertraust, dann vertraust Du ihn. 

Sprech darüber

Meine Tochter kommt nach ihrem Vater. Sie spricht sehr selten über Gefühle. Aber wenn es ihr deswegen schlecht geht, sie sich deswegen Sorgen macht, dann muss Sie mit ihm sprechen. Er ist zwar Ihr Partner, aber kann ja nicht in ihr Kopf schauen. Deshalb gibt es Wörter. Wörter um für klare Verhältnisse zu sorgen. Was am Beispiel meiner Tochter ist, sie hat mit ihrer besten Freundin darüber gesprochen, aber nicht mit ihrem Freund, wie er das sieht. 

Sie ist das Ebenbild ihrer Mutter

Und das meine ich nicht optisch. Als wir das Gespräch führen, erinnerte ich mich wie es war, seine erste Beziehung zu führen. Zwar hatte ich damals nicht das Problem mit dem Handy schnüffeln, da es einfach noch nicht unsere Generation war, aber war ich auch Diejenige, die sich alles ausgemalt hat, statt darüber zu reden. Umso schöner dass ich mit einem gesunden Abstand davor stehe und meiner Tochter meine Ratschläge zu geben. Und das es erste Früchte trägt habe ich direkt am Sonntag gemerkt. Plötzlich sprachen sie und ihr Freund am Küchentisch viel offener über Themen, was sie nervt und was sie will. Da hat mein Mutterherz einen kleinen oder gar großen Schlag gemacht. Sie wird einfach eine inspirierende Persönlichkeit. 

Wie sehen eure Unternehmungen mit eurer Tochter aus? Hören eure Kinder auf eure Ratschläge?


Ganz liebe Grüße, Karoline.

*Bilder aus Pixabay, Unsplash

Kommentare

  1. Schwieriges Thema. Ich persönlich finde: Schnüffeln ist nicht erlaubt. Nur mit Einverständnis des Partners. Ich würde nie auf die Idee kommen, im Handy meines Mannes Nachrichten anzuschauen, ohne ihn vorher zu fragen. Umgekehrt genauso. So viel Vertrauen muss sein.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Hallo Sabine, das sehe ich genauso wie Du :)
      Ganz liebe Grüße, Karoline

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  2. Ich habe die selbe Meinung wie Du und Sabine zu diesem Thema. Und was Ratschläge anbelangt, da halte ich mich bei unseren erwachsenen Kindern sehr zurück und sage tatsächlich so weit es nur geht, nur dann etwas, wenn ich ausdrücklich um meine Meinung gefragt werde.
    Liebe Grüße, Rena
    www.dressedwithsoul.com

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    1. Hallo liebe Rena,
      so empfinde ich es auch.
      Ganz liebe Grüße, Karoline :)

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  3. Ich habe diesen Artikel sehr genossen, auch weil ich mich damit identifiziert habe. Zuerst weil ich alle zwei Wochen eine "Verabredung" zum Essen mit meinem Sohn habe, nur um zusammen zu sein und zu reden. Und zweitens, weil ich über "Handy schnüffeln" und Ratschläge, der gleichen Meinung bin wie du.
    Toller Beitrag!
    Liebe Grüße und ein schönes und erholsames Wochenende,
    Claudia

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